Ursprung der Salzstadt Bad Frankenhausen
Die frankenhäuserischen Salzquellen entstanden durch die Überspülung eines Meeres vor ca. 250 Mio. Jahren und brachen mit der Entstehung des Kyffhäuser Gebirges vor ca. 95 Mio. Jahren wieder auf. Seit dem frühen Mittelalter beförderte man mithilfe eines künstlichen Wassergrabens die entstandene Sole in die verschiedenen Sölden der Saline. Ursprung für diese mittelalterliche Blütezeit sind die Solequellen im Kurpark – dem Quellgrund. Noch heute befinden sich hier die zwei historischen Solbrunnen der Schüttschachtquelle und der Elisabethquelle. Letztere versorgt hauptsächlich die Kyffhäuser-Therme und hat einen Salzgehalt von 4-7% bei einer Fließgeschwindigkeit von 20-60 Liter Sole je Sekunde. Für die Schüttschachtquelle und die Elisabethquelle wurden 1857 und 1866 Bohrungen mit einer Tiefe von 343 m bzw. 346 m niedergebracht und fertiggestellt. 1933 erhielt die Elisabethquelle eine neue Brunnenanlage mit steinernem antikem Säulenbau.
1977 wurde eine weitere Quelle gebohrt: die Kyffhäuserquelle. 1998 wurde der Quellgrund neu angelegt und erhöht damit die Attraktivität der Stadt im Rahmen der Kurentwicklung. Hier finden regelmäßige Kurkonzerte statt. Zudem lädt das Café am Quellgrund zum Plaudern und Verweilen ein. Die Namenspatronin für die Elisabethquelle ist die Gräfin Elisabeth von Schwarzburg. Als geborene Gräfin von Isenburg-Büdingen (1507-1572) galt sie als Schlichterin zwischen ihrem Sohn – dem regierenden Graf Günther XL. (1499-1552) – und der örtlichen Pfännerschaft. Ihr großmütiges Verhalten gegenüber den Pfännern hat unter selbigen stets einen guten Eindruck hinterlassen. Die Elisabethquelle war Anlass für Paul Schröder ein Gedicht zu verfassen. Er selbst wirkte als Frankenhäuser Heimatschriftsteller zwischen den Jahren 1895 und 1920 – wobei “Die Elisabethquelle” 1897 im “Poetischen Führer durch Frankenhausen und Umgebung” veröffentlicht wurde.
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Die Elisabethquelle
von Paul Schröder
Ringsum stille tiefer Frieden, nur der Nachtwind flüsternd weht
Und ein Hauch von Morgenröte dort im fernen Osten steht.
Eine Mutter grüßt den Schimmer heute ach so schmerzlich bang.
Für ihr Kindlein sterbenskrank da erwartet sie voll Sorgen
Tau vom ersten Ostermorgen.
Tau vom ersten Ostermorgen soll so Wunderkräftig sein
„Hilf mir heil´ge Gottesmutter laß mir Gnade angedeihen.
Hier das arme kleine Wesen siecht dahin von Stund zu Stund
Hilf mir Gott und mach gesund, was von allen meinen Lieben
Mir nur einzig ist geblieben.
Und so spricht die arme Mutter frierend noch so manch Gebet,
da auf einmal eine Fremde vor der tief Erschrocknen steht.
Lieblich schön von Angesicht steht sie da so engelsmild
„Deine Bitte wird erfüllt“ sprach sie zu der armen Frauen
Die nicht wagt aufzuschauen.
Da klopft sie ans Gestein da…ein silberheller Quell
Rieselt sanft zu ihren Füßen und sie nimmt das Kindlein schnell.
In dem reinsten Osterquell badet sie die welken Glieder
Küßt die eingefallne Wange und die Mutter die so bange
Gibt sie dann das Kindlein wieder.
„Bade immer dieses Kindlein in dem Wasser hier im Grund
Weine nicht sei froh und heiter, denn dein Kindlein wird gesund.
Und die Mutter beugt ihr Knie will ihr küssen das Gewand
Aber wie Nebelstreifen nicht zu fassen nicht zu streifen
Leis die hehre Frau entschwand.
Golden schimmerts schon im Osten in den Zweigen singt der Fink
Übers bleiche Kinderantlitz da ein innig Lächeln ging.
Er verbreitet sich die Kunde in dem Städtchen darauf schnell
Und noch manchen armen Kranken sah man nach dem Orte wanken
Nach der wunderkräft´gen Quell.
Ja noch vielen wurde Labung und Genesung hier zu teil
Mancher kam von fernen Landen sucht und fand am Quell sein Heil
Und so rauscht er hier zum Segen hier im Bad schon manches Jahr
Und die Sage will bekunden, daß die Frau die einst entschwunden
Elisabeth die Heil´ge war.